vida

Mehr drin für alle

Gewerkschaft vida bringt mehr Geld nach starken KV-Verhandlungen.

Alexandra ist berufstätig und Mutter von drei Kindern. In letzter Zeit fragt sie sich, wie so viele in unserem Land, wie sie die laufenden Rechnungen bezahlen soll. Besonders betroffen von der Teuerung sind Arbeitnehmer:innen mit geringem Einkommen. Deshalb startete die vida die Herbstlohnrunde in Niedriglohnbranchen. Dabei hatten wir alle Hände voll zu tun. Schließlich galt es, die Löhne kräftig anzuheben.
Mehr Geld und Wertschätzung

Arbeit hat ihren Preis, aber hat sie auch ihren Wert? Das fragen sich viele Beschäftigte in der Reinigungsbranche. Denn sie erhalten nicht immer die Wertschätzung, die sie verdienen. Reinigungskräfte leisten unverzichtbare Arbeit. Über 50.000 Menschen sind in der Branche beschäftigt, ein Großteil davon sind Frauen. Aufgrund von Betreuungspflichten arbeiten viele von ihnen oft Teilzeit. Doch gerade in Zeiten der Teuerung ist Teilzeitarbeit eine Armutsfalle. Deshalb hat das Verhandlungsteam der vida vollen Einsatz im heißen KV-Herbst gezeigt. Nach drei sehr schwierigen Verhandlungsrunden erreichte das vida-KV-Team unter der Leitung von Monika Rosensteiner einen Abschluss.

„Wir haben 9,2 Prozent erkämpft. Das ist ein sauberes Lohnplus für die Kolleginnen und Kollegen.“

Monika Rosensteiner, Leiterin vida-KV-Team Reinigung

Und auch das 2.000-Euro-Mindestlohn-Ziel hat die vida geschafft. Monika Rosensteiner und dem KV-Team war es besonders wichtig, „eine spürbare Erhöhung jener Lohngruppen zu erreichen, die noch deutlich unter 2.000 Euro brutto liegen. Denn hier arbeiten fast ausschließlich Frauen, und das zum Großteil in Teilzeit. Die Kolleginnen benötigen also jeden Euro mehr.“

Mehr Entschlossenheit

Jeden Euro mehr benötigen auch die Beschäftigten in der Bewachung. Denn zum Start der Herbstlohnrunde verdienen auch sie noch unter 2.000 Euro brutto im Monat. Dabei leisten die rund 15.000 Beschäftigten im Bewachungsgewerbe wertvolle Arbeit, sind sie doch für unseren Schutz im Einsatz. „Bewaffnet“ mit Transparenten und Trillerpfeifen sowie einer gehörigen Portion Entschlossenheit zogen viele von ihnen im Herbst gemeinsam mit Betriebsrät:innen und Vertreter:innen der vida in Wien vor die Wirtschaftskammer Österreich und hielten dort eine Protestkundgebung ab. Mit Erfolg.

Das vida-Verhandlungsteam unter der Leitung von Gernot Kopp hat ein Lohnplus von 9,2 Prozent erkämpft. „Uns war es besonders wichtig, einen Reallohnzuwachs für die Kolleginnen und Kollegen zu erzielen, die das Land mit ihrer Arbeit am Laufen halten, Tag für Tag, auch in Krisenzeiten“, betont vida-Gewerkschafter Kopp.

„Das Überschreiten der 2.000-Euro-Mindestlohn-Grenze und eine deutliche Erhöhung der Nachtdienstzulage bringen den Beschäftigten jene Wertschätzung, die ihnen zusteht.“

Gernot Kopp, Leiter vida-KV-Team Bewachung

Mehr für alle Beschäftigten

Mehr Wertschätzung verdienen auch die 130.000 Beschäftigten, die im privaten Gesundheits-, Pflege- und Sozialbereich arbeiten und unter dem Kollektivvertrag Sozialwirtschaft Österreich stehen. Tag für Tag leisten sie körperliche und emotionale Schwerstarbeit. Dabei können wir uns alle auf ihren Einsatz verlassen. Verlassen können sie sich auf den Einsatz ihrer Gewerkschaft. Eine österreichweite Betriebsrät:innenkonferenz, zahlreiche Betriebsversammlungen und Streikbeschlüsse haben im Herbst frischen Wind in die harten KV-Verhandlungen gebracht.

Nach einem 16-stündigen Verhandlungsmarathon erreichten die Gewerkschaften vida und GPA einen Abschluss deutlich über der Inflationsrate. „Das erkämpfte Einkommensplus in Höhe von 9,2 Prozent nimmt vielen Beschäftigten ihre finanziellen Sorgen und federt die Teuerung ab“, betont die Leiterin des KV-Verhandlungsteams in der vida, Michaela Guglberger. Sie bedankt sich bei allen, die an den Betriebsversammlungen teilgenommen und Stärke bewiesen haben.

„Dieser Abschluss war nur durch einen starken Zusammenhalt machbar. Danke dafür!“

Michaela Guglberger, Leiterin vida-KV-Team SWÖ

Einfach mehr fürs Leben

Zusammenhalt hat sich auch für die 150.000 Handelsarbeiter:innen ausgezahlt. Während sie mit ihrer Arbeit für Nachschub in den Supermärkten sorgen, konnten sich viele von ihnen in letzter Zeit keine großen Einkäufe mehr leisten. Für sie deshalb stark im Einsatz war im heißen KV-Herbst Christine Heitzinger, Vorsitzende im vida-Fachbereich Dienstleistungen und Leiterin des vida-KV-Teams. „Handelsarbeiter:innen sind unersetzlich. Ohne sie würden wir in den Geschäften vor leeren Regalen stehen. Sie haben eine faire Lohnerhöhung mehr als verdient“, so die vida-Gewerkschafterin.

Doch das erste KV-Angebot der Arbeitgeber hat die Leistungen der Beschäftigten bei Weitem nicht honoriert. Daher wurden Betriebsversammlungen einberufen, bei denen die Stimmung angespannt und gereizt war, wie Christine Heitzinger berichtet. Bei einer Betriebsrät:innenkonferenz im Dezember wurden einstimmig Kampfmaßnahmen beschlossen. So weit kam es aber dann doch nicht. Denn bei der dritten Verhandlungsrunde haben die Arbeitgeber eingelenkt.

„Wir haben ein Lohnplus von 9,3 Prozent im Durchschnitt erreicht. Damit können sich die Handelsarbeiter:innen ihr Leben wieder besser leisten.“

Christine Heitzinger, Vorsitzende vida-Fachbereich Dienstleistungen

vida mehr im Einsatz

Seit dem Start in die Herbstlohnrunde ist die vida auch für Fahrradbot:innen im Einsatz. Jahrelang waren sie zu Hungerlöhnen unterwegs, seit 2020 gibt es für sie dank Gewerkschaft einen eigenen Kollektivvertrag. Bei den aktuellen Lohnverhandlungen sind die KV-Verhandler:innen der vida besonders stark gefordert. Toni Pravdic, selbst lange als Fahrradbote unterwegs und vida-Verhandlungsleiter, weiß, wie hart der Arbeitsalltag auf zwei Rädern ist und was die Kolleg:innen brauchen.

„Es ist nicht einzusehen, dass den Beschäftigten, die bei jedem Wetter mit durchschnittlich 15.000 Kilometern im Jahr einmal die halbe Erdkugel umradeln, nicht einmal die volle Teuerung abgegolten werden soll.“

Toni Pravdic, Leiter vida-KV-Team Fahrradbot:innen

Bei den Betriebsversammlungen, die in den letzten Wochen stattfanden, war zu spüren, dass die Stimmung am Überkochen ist. „Die Beschäftigten haben mit überwältigender Mehrheit ihre Bereitschaft zu Arbeitskampfmaßnahmen erklärt“, so Pravdic. Auch nach vier Verhandlungsrunden ist kein Abschluss in Sicht. Zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe fand eine Betriebsrät:innenkonferenz statt, wo vorsorglich die Schritte RichtungArbeitskampf konkretisiert wurden.

vida kämpft weiter

Nach der Herbstlohnrunde ist vor der Frühjahrslohnrunde. Die Gewerkschaft vida steckt auch schon mittendrin. Verhandelt wird unter anderem im Gesundheitsbereich. Bei den Ordensspitälern Österreichs fand im Februar bereits die vierte Verhandlungsrunde statt. Dabei kam das vida-KV-Team einem Abschluss schon einen großen Schritt näher. Auch für die Beschäftigten bei den Privatkrankenanstalten ist die Gewerkschaft

FORTSETZUNG FOLGT 

Bleib auf www.vida.at/heisserherbst auf dem Laufenden. Hier informieren wir über KV-Abschlüsse aus der Herbstlohnrunde und über die laufende Frühjahrslohnrunde.


Gemeinsam stark 

Wir bedanken uns bei allen Beschäftigten und Betriebsrät:innen für die Solidarität und Unterstützung. Ihr stärkt uns den Rücken. Und jedes neue Mitglied macht uns noch stärker. Daher sag es deinen Kolleg:innen, Freunden, Bekannten und deiner Familie!